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Von der Marwitz: Starkes Signal zur Rettung der Wälder

Waldgipfel in Berlin: Bundesministerin Julia Klöckner sichert Unterstützung in Höhe von 547 Millionen Euro zu / AGDW bewertet Maßnahmen positiv / Hilfen müssen jetzt auf die Fläche kommen

Auf dem Waldgipfel, der heute auf Einladung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin stattfand, hat Bundesministerin Julia Klöckner finanzielle Mittel in einer Höhe von 547 Millionen Euro zugesichert. Über die Kofinanzierung durch die Bundesländer ergibt dies eine Summe von rund 800 Millionen Euro.  Diese Mittel sollen innerhalb von vier Jahren für die Räumung von Schadholz und für die Wiederbewaldung eingesetzt werden.

Hans-Georg von der Marwitz, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer, bewertet diese Unterstützung als klares Bekenntnis zum Wald und zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung: „Das ist ein starkes Signal, um die Wälder in der Krise zu stabilisieren und den Waldumbau zu unterstützen“, sagte von der Marwitz. „Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die Forderungen der AGDW mehrheitlich aufgenommen, es hat die Krise erkannt und eine Antwort gefunden.“

Das Ministerium hat auch die Zahlen zu den Schäden im Wald aktualisiert: Es geht davon aus, dass mittlerweile über 180.000 Hektar Waldfläche geschädigt und rund 105 Millionen Festmeter Schadholz angefallen sind. Bundesministerin Julia Klöckner sprach beim Waldgipfel daher auch von einem „Krisengipfel“.

Für von der Marwitz ist auch die Vielzahl weiterer Hilfsmaßnahmen, die die Ministerin heute vorgestellt hat, positiv: Dazu zähle ein nationales Waldschutzmonitoring zur systematischen Erfassung der Schäden, darüber hinaus der Ausbau der Forschung zu klimaresilienten Baumarten, die Überprüfung und Anpassung des Forstschädenausgleichsgesetzes, steuerliche Erleichterungen besonders stark betroffener Forstbetriebe, Erleichterungen bei den Holztransporten und die Stärkung der Holzverwendung. „Diese vielen Maßnahmen sind wichtige Soforthilfen für den Wald und die Waldbewirtschafter“, sagte von der Marwitz. 

Aus Sicht des AGDW – Präsidenten seien als nächstes drei Dinge wichtig: Erstens müsse alles dafür getan werden, dass die Maßnahmen auch umgesetzt werden. Dazu zählt, dass verschiedene Hürden abgebaut werden, so von der Marwitz mit Blick auf die Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern, die am Donnerstag und Freitag in Mainz tagt. Im Fokus stehen muss die Vereinfachung der Förderung (u.a. mittels Erstellung von kurzen und verständlichen Förderanträgen) sowie eine Lösung für die De-minimis-Regelung beispielsweise über eine Notifizierung in Brüssel. Auch müsse die Förderung der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse als Selbsthilfeeinrichtung des Kleinprivatwaldes vielmehr in den Fokus rücken. Diese Themen hat die Ministerin ebenfalls angesprochen. „Bund und Länder müssen jetzt schnell dafür sorgen, dass die Hilfen von den betroffenen Waldbesitzern abgerufen werden können“, sagte der AGDW – Präsident.

Zweitens müsse die Honorierung der Ökosystemleistungen, welche durch die AGDW in die Debatte gebracht und durch das Ministerium in Aussicht gestellt wurde, auf der Agenda bleiben. Dazu zählt eine CO2-Abgabe, die dem Wald für die Klimaschutzleistung zugutekommt. Von der Marwitz: „Die Honorierung der Klimaleistungen für den Wald werden wir weiterhin verfolgen.“ Und drittens forderte der Präsident die Umsetzung einer Holzbau-Initiative, um das vorhandene Holz als Rohstoff verstärkt einzusetzen. Dazu zählen etwa die Änderungen der Landesbauordnungen sowie eine Holz-Quote bei öffentlichen Gebäuden. „Hier müssen sich Bund und Länder schnell einig werden“, so der Präsident.

„Die Stabilisierung der Wälder in der Krise und ihre Anpassung an den Klimawandel jedoch bleiben bloße Makulatur, wenn keine radikale Reduzierung des CO2-Ausstoßes erfolgt“, sagte von der Marwitz. „Dies sind wir dem Wald, aber vor allem unseren Kindern und Enkeln schuldig.“

Am kommenden Freitag, 27. September, 11 Uhr, demonstrieren die Waldeigentümer anlässlich der Agrarministerkonferenz in Mainz, um auf die Krise im Wald und ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Den Aufruf finden Sie im Anhang. 

 

Stand: 25. September 2019

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